Venengesundheit: Was Krampfadern, Besenreiser & Co. für unseren Körper bedeuten
Keine(r) kann sie leiden und doch leiden so viele an ihnen: Die Rede ist von den unliebsamen rötlichen oder bläulichen Verästelungen, die meist an den Waden in mehr oder weniger auffälligen Ausprägungen zum Vorschein kommen. Jeder zweite Europäer leidet Schätzungen zufolge an Krampfadern oder Besenreisern, weltweit sollen statistisch gesehen sogar noch mehr Menschen davon betroffen sein. Dabei haben die lästigen Äderchen an den Beinen nicht nur ästhetische, sondern auch gesundheitliche Auswirkungen. Wir haben uns das Thema gemeinsam mit unserer Ärztin im Kurhaus, Dr. Christa Friedl, genauer angesehen, geben Tipps für Betroffene und zeigen Behandlungsformen im Kurhaus Schärding auf.
Welche Venenerkrankungen gibt es und wie entstehen sie?
Starten wir mit den Krampfadern, medizinisch Varizen genannt. Diese entstehen, wenn die Venenklappen, deren Aufgabe es ist, das Blut zum Herzen zu transportieren, nicht mehr richtig schließen. Das passiert vor allem dann, wenn die Elastizität der Gefäßwände nachlässt. In weiterer Folge staut sich das Blut in den Venen, die sich daraufhin ausdehnen und als wurmartige, violette bzw. blaue Gebilde oder Knötchen unter der Haut sichtbar werden. Krampfadern müssen für Betroffene nicht zwingend ein Problem darstellen, sollten aber auch nicht auf die leichte Schulter genommen werden – vor allem dann nicht, wenn sie von weiteren Symptomen begleitet werden. Besenreiser hingegen sind eine in der Regel medizinisch unbedenkliche Ausprägung der Krampfadern. Sie machen sich in Form von kleinen rötlich-blauen Verästelungen bemerkbar, die durch die Haut hindurch schimmern. Für Betroffene stellen sie oft ein ästhetisches Problem dar, aber – wie bereits erwähnt – meist kein gesundheitliches.
In Zusammenhang mit Krampfadern treten häufig auch oberflächliche Venenentzündungen auf. Davon abzugrenzen sind Entzündungen der tiefliegenden Venen, die praktisch immer mit einer Thrombose einhergehen, und weitaus gefährlicher sind. Betroffene müssen in diesem Fall unbedingt ehestmöglich einen Arzt oder ein Krankenhaus aufsuchen.
Welche Symptome gehen mit Venenleiden einher?
Neben den Krampfadern, die optisch auf ein Venenleiden hinweisen, treten – je nach Schweregrad – oft noch weitere Symptome auf:
- Schwere, müde Beine, die sich vor allem abends bemerkbar machen
- Wadenkrämpfe (meist nachts)
- Geschwollene Unterschenkel und Knöchel, Wasseransammlungen
- Haut- und Pigmentveränderungen, offene Stellen
- Beschwerden sind bei längerem Sitzen oder Stehen stärker als im Liegen
- Beschwerden sind in der warmen Jahreszeit stärker als an kühlen Tagen
Wer ist davon betroffen?
Krampfadern oder Besenreiser treten in Europa bei etwa jedem zweiten Erwachsenen auf. Obwohl auch Männer mit Venenleiden zu kämpfen haben, sind mehrheitlich Frauen davon betroffen. Das hat einerseits hormonelle Gründe, andererseits führen Schwangerschaften zu einer enormen Belastung für die Beine, was die Entstehung von Krampfadern ebenso begünstigen kann. Krampfadern können – müssen aber nicht – zudem genetisch bedingt sein. Sehr oft hören wir im Kurhaus von Betroffenen folgenden Satz: „Meine Mama hat auch schon immer mit Krampfadern zu kämpfen.“